Wer Regenwasser nutzen möchte, steht früher oder später vor der Frage, ob ein oberirdischer oder ein unterirdischer Speicher (Erdtank) besser geeignet ist. Besonders im Winter zeigt sich der Unterschied: Frost, stehendes Wasser und Temperaturschwankungen stellen jede Anlage auf die Probe. Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Unterschiede und hilft Ihnen dabei, die passende Lösung für Ihre Anforderungen zu finden.

Oberirdische Regenwassertanks wie Gartenfässer oder dekorative Regenspeicher sind in der Installation unkompliziert und preislich attraktiv. Doch im Winter stehen sie voll im Frostbereich. Wasser gefriert rasch, der Behälter dehnt sich aus und kann beschädigt werden. Deshalb müssen diese Speicher meist vollständig entleert und vom Zulauf getrennt werden.
Damit entfällt die Nutzung im Winter praktisch vollständig. Hinzu kommen zusätzliche Nachteile wie Algenbildung und Verschmutzungen durch Licht- und Temperaturschwankungen. Oberirdische Speicher sind deshalb vor allem für die reine Sommernutzung geeignet – nicht für den Ganzjahresbetrieb.
Unterirdische Tanks liegen unter der Frostgrenze und profitieren vom konstant temperierten Erdreich. Selbst bei langen Frostperioden bleibt das Wasser im Tank flüssig. Es gelangt kein Licht hinein, was Algenwachstum verhindert und die Wasserqualität stabil hält.
Besonders praktisch: Unterirdische Systeme lassen sich ganzjährig nutzen – etwa für die WC-Spülung, die Waschmaschine oder frostfreie Zapfstellen im Aussenbereich. Auch die Technik ist gut geschützt. Lediglich Übergangsbereiche wie Leitungen in Hausnähe und Technikschächte sollten im Winter regelmässig kontrolliert werden.
Der Einbau ist aufwendiger als bei einer Regentonne, doch dafür erhalten Sie ein robustes, langlebiges und wetterunabhängiges System, das viele Jahre zuverlässig funktioniert.
| Thema | Oberirdischer Speicher | Unterirdischer Speicher |
| Nutzbarkeit im Winter | ❌ Kaum möglich (meist entleeren) | ✅ Ganzjährig nutzbar |
| Frostsicherheit | ❌ Hoch frostgefährdet | ✅ Sehr gut geschützt durch das Erdreich |
| Wasserqualität | ❌ Algen- & Schmutzrisiko | ✅ Stabil, kühl & lichtgeschützt |
| Lebensdauer | ❌ Kürzer (Materialbelastung) | ✅ Sehr lange Lebensdauer |
| Wartungsaufwand im Winter | ❌ Entleerung & Reinigung erforderlich | ⚠️ Fokus auf Leitungen & Schacht |
| Installationsaufwand | ✅ Gering | ❌ Höher (Erdarbeiten & Hausinstallation notwendig) |
| Kosten | ✅ Niedrige Anschaffungskosten | ❌ Höhere Kosten, aber langfristig nachhaltiger |
| Anwendungsbereich | Kleine Gärten, reine Sommernutzung | Haus & Garten, Ganzjahresbetrieb |
Ein oberirdischer Speicher ist ideal, wenn Sie Regenwasser nur im Sommer nutzen, z. B. zum Giessen im Garten, und eine einfache, kostengünstige Lösung suchen. Unterirdische Tanks eignen sich hingegen für alle, die Wert auf eine ganzjährige Nutzung legen – etwa für die Toilettenspülung, die Waschmaschine oder frostfreie Aussenanschlüsse. Auch bei höherem Wasserbedarf oder wenn Sie langfristig planen, lohnt sich der Mehraufwand für ein unterirdisches System.
Oberirdische Speicher sind im Winter stark eingeschränkt – unterirdische Systeme bleiben zuverlässig und einsatzbereit. Wer Regenwasser effizient und wetterunabhängig nutzen möchte, trifft mit einem Erdtank die nachhaltigere Wahl. Entscheiden Sie je nach Budget, Platz und Nutzungsziel – aber denken Sie auch an morgen.
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