Wenn der Platz knapp wird, ist clevere Planung gefragt, das zeigte sich bei einem Neubauprojekt in der Ostschweiz, wo eine Retentionsanlage mit Rigolen unter besonders engen Bedingungen realisiert wurde. Auf über 19 Metern Länge und bei gerade einmal 1,6 Metern Breite entstand eine leistungsfähige Lösung zur Regenwasserbewirtschaftung – unscheinbar im Boden, aber mit grosser Wirkung. Solche Projekte werfen Fragen auf: Warum überhaupt Retention mit Rigolen? Was sind die Vor- und Nachteile? Und welche Bedenken könnten Bauherren, Planer oder Architekten bei der Anschaffung haben? Anhand dieser realisierten Referenz möchten wir nicht nur die technischen Aspekte beleuchten, sondern auch die menschlichen. Denn jedes Projekt beginnt mit einer Entscheidung – oft begleitet von Unsicherheit. Dieser Text will informieren, Orientierung geben und zeigen: Auch herausfordernde Rahmenbedingungen lassen sich meistern, wenn Funktion und Feingefühl zusammenspielen.
In den letzten Jahren haben sich Starkregenereignisse gehäuft. Was früher als Ausnahme galt, wird heute vielerorts zur Regel. Die Folge: Kanalisationen stossen an ihre Grenzen, Oberflächenwasser sucht sich unkontrolliert seinen Weg – nicht selten mitten durchs Wohnquartier. Die Schäden reichen von überfluteten Kellern bis hin zu massiven Beeinträchtigungen im öffentlichen Raum.
Solche Szenarien sind nicht nur für Kommunen problematisch, sondern zunehmend auch für private Bauherren. Die klassische Entwässerung – schnell weg mit dem Wasser – funktioniert nicht mehr überall. Vielmehr braucht es neue Strategien, die das Wasser dort zurückhalten, wo es anfällt. Hier kommt die Retention mit Rigolen ins Spiel.
Der Begriff mag technisch klingen, doch das Prinzip ist einfach und überzeugend: Eine unterirdische Struktur, meist bestehend aus einem Hohlraum mit speziellem Füllmaterial, nimmt das Regenwasser auf, speichert es temporär und gibt es gedrosselt an die Kanalisation ab – oder lässt es langsam versickern. So werden Abflussspitzen reduziert, die Infrastruktur geschützt und das ökologische Gleichgewicht unterstützt.
Bei der besagten Referenz in der Ostschweiz wurde dies mit einem 39 m³ grossen Rigolensystem umgesetzt – langgezogen, schmal und mit integriertem Drosselschacht inklusive Notüberlauf. Die ganze Anlage ist befahrbar mit bis zu 40 Tonnen – was für die spätere Nutzung entscheidend war.
Trotz der funktionalen Vorteile gibt es im Gespräch mit Bauherren, Planern oder auch Gemeinden immer wieder ähnliche Fragen – und teils nachvollziehbare Bedenken:
Trotz aller Diskussionen lohnt sich ein nüchterner Blick auf die Vorteile:
Der wohl grösste Vorteil: Planbarkeit. Während Starkregenereignisse unvorhersehbar sind, ist eine durchdachte Retention mit Rigolen genau das Gegenteil – berechenbar, kontrollierbar, verlässlich.
Was macht ein Projekt besonders? Oft sind es nicht die Zahlen, sondern die Umstände. In diesem Fall: Eine enge Bauparzelle, kaum Platz für herkömmliche Anlagen, aber ein klares Ziel. Die Retention mit Rigolen wurde über 19.2 Meter in die Länge gezogen, bei nur 1.6 Meter Breite und einer Tiefe von 1.32 Metern.
Anstelle eines externen Drosselschachts wurde ein integriertes Vario-Schacht-Element mit Abflussdrossel und Notüberlauf gewählt – platzsparend, funktional, clever. Der Einbau wurde vom Serviceteam von faparain durchgeführt – präzise, koordiniert und im engen Austausch mit allen Beteiligten.
Und genau das verdient Erwähnung: Nicht die Technik allein entscheidet über den Projekterfolg, sondern die Zusammenarbeit. Ohne Vertrauen, offene Kommunikation und gegenseitiges Verständnis wäre die Umsetzung in dieser Form nicht möglich gewesen.
Die Retention mit Rigolen ist kein Allheilmittel – aber ein starkes Instrument in einem durchdachten Regenwassermanagement. Wer baut, trägt Verantwortung: für das eigene Grundstück, für die Nachbarschaft, für die Umwelt.
Die vorgestellte Referenz zeigt, dass gute Lösungen nicht viel Platz brauchen – sondern vor allem gute Planung. Vielleicht ist es genau das, was uns solche Projekte lehren: Wasser sucht sich seinen Weg – und mit den richtigen Mitteln können wir diesen Weg gestalten. Sicher. Nachhaltig. Und im besten Fall: gemeinsam.